Der Lebensraum wohnungsloser Menschen ist meistens die Straße. Aus diesem Grund gehen wir zu den uns bekannten Aufenthaltsorten der Betroffenen und helfen vor Ort…
Paradox: Viele wohnungslose Menschen leben vor unseren Augen – und niemand sieht sie. Weil man reflexartig wegsieht, wenn man auf „Obdachlose” trifft, sind diese Menschen eigentlich gar nicht vorhanden. Und wenn man nicht mehr wegsehen kann, werden öffentliche Plätze auch schon mal geräumt. Aus diesem Grund sieht die Soziale Hilfe besonders genau hin.
Wir helfen dort, wo die Not am größten ist: Auf öffentlichen Plätzen, in der Innenstadt, in Parks, am Bahnhof, an Kiosken… Darüber hinaus versuchen wir, neue Treffpunkte oder Schlafplätze ausfindig zu machen.
Da die Klienten und Klientinnen häufig jegliches Vertrauen in sich, die Gesellschaft, die Bürokratie und ihre Vertreter verloren haben und oftmals völlig mutlos und verzweifelt sind, betrachten wir Streetwork als vertrauensbildende Maßnahme. Es ist Bestandteil unserer Arbeit, ein Stück des Alltags unserer Klienten kennen zu lernen, ohne uns dabei aufzudrängen, günstige Interventionszeitpunkte wahrzunehmen und dann zur Seite zu stehen.
Ganz praktische Hilfe leisten wir, indem wir über vorhandene Hilfsangebote informieren: z. B. das Sozialamt, die Beratungsstelle, die Tagesaufenthaltsstätte Panama, unsere Notschlafstellen, die Heilsarmee oder die Zentrale Fachstelle Wohnen. Im Bedarfsfall vermitteln wir Wohnangebote verschiedener Träger, Kleiderkammern, Ärzte, Krankenhäuser etc. und unterstützen die Menschen auf der Straße bei der Kontaktaufnahme mit den entsprechenden Einrichtungen bzw. Institutionen.
Methodisch setzen wir also alle Mittel der Beratung und persönlichen Hilfe ein, die uns geeignet erscheinen, zu einer Veränderung der Lebensumstände der Wohnungslosen beizutragen.